Warum ist es wichtig, auf Chlamydien zu testen?
Chlamydien sind eine weltweit verbreitete Gruppe obligater intrazellulärer Bakterien in einer Vielzahl von Tierarten und auch Menschen. Chlamydien mit zoonotischem Potenzial bei Säugetieren sind C. psittaci, C. abortus, C. felis und wahrscheinlich C. pneumoniae. In der Praxis sollte besonderes Augenmerk auf die Chlamydiose der Katze, Vögel (Psittakose oder Ornithose) und Schafe oder Rinder (Abtreibung) gelegt werden.
Chlamydiose der Vögel
Chlamydiose der Vögel (Psittakose, Ornithose; C. psittaci) kommt bei zahlreichen Vogelarten vor, insbesondere aber bei Papageien und Sittichen (Psittacidae). Psittakose ist eine Tierseuche und meldepflichtige Krankheit, je nach Land. Eine Infektion kann durch Kontakt mit kontaminiertem Kot, Nasenausfluss und Staub verursacht werden.
Chlamydiose von Katzen
Chlamydiose der Katze (C. felis) ist wichtig, besonders im Coryza-Komplex. Insbesondere Kätzchen zwischen 2 und 12 Monaten sind für die Krankheit prädisponiert. Die Infektion erfolgt normalerweise über direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion. Typischerweise wird eine serös-eitrige Konjunktivitis mit starker Chemose einseitig, manchmal auch bilateral gezeigt. Aufgrund des Zoonosepotentials sollten alle Tiere des Wurfes getestet und positive Fälle nach den ABCD-Richtlinien behandelt und nach Abklingen der klinischen Symptome geimpft werden (Non-Core-Impfung). Ungetestete und unbehandelte Tiere können einen latenten Trägerstatus mit möglichen Rezidiven entwickeln.
Chlamydiose von Hunden
Chlamydiose des Hundes (C. psittaci, C. felis, C. trachomatis und C. caviae) wird vom Tierarzt aufgrund der Vielzahl der dargestellten klinischen Symptome häufig nicht berücksichtigt. Aktuelle Prävalenzzahlen liegen nicht vor, Experten gehen jedoch von einer hohen geschätzten Anzahl unbekannter Fälle aus.