Das Churg-Strauss-Syndrom ist eine kleine Gefäßvaskulitis, die bei einem signifikanten Anteil der Patienten mit antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) assoziiert ist. In dieser Studie wurde eine Querschnittsanalyse der klinischen und histologischen Merkmale von Patienten mit Churg-Strauss-Syndrom in Bezug auf ihren ANCA-Status durchgeführt.
Eine Kohorte von 112 Patienten, die in multizentrische Behandlungsstudien aufgenommen wurden, wurde ausgewählt. Sie wurden mit Churg-Strauss-Syndrom auf der Grundlage der aktuellen Klassifikationen diagnostiziert und waren weniger als 75 Jahre alt. Das Vorhandensein von ANCA wurde durch indirekte Immunfluoreszenz bei 43 Patienten (38%) nachgewiesen, von denen 39 ANCA vom perinukleären Typ (p-ANCA) hatten.
Patienten mit ANCA hatten eine höhere Häufigkeit von Nierenbeteiligung (35% v 4%) und peripherer Neuropathie (84% v 65%) als Patienten ohne ANCA. Darüber hinaus wurde Vaskulitis häufiger in den Biopsien der ANCA-positiven Patienten beobachtet (79% v 39%). Auf der anderen Seite hatten Patienten ohne ANCA häufiger Fieber (55% v 30%) und Herzerkrankungen (49% v 12%). Eine Einschränkung der Studie bestand darin, dass Patienten, die anfänglich ANCA-negativ waren, nicht erneut getestet wurden.
Die Autoren vermuten das Vorhandensein von zwei Phänotypen des Churg-Strauss-Syndroms auf der Grundlage des ANCA-Status. Sie kommen zu dem Schluss, dass letzteres die zugrunde liegende Pathophysiologie der Krankheit widerspiegelt, wobei das Vorhandensein von ANCA die Wahrscheinlichkeit einer Vaskulitis, die bestimmte Organe betrifft, begünstigt. Weitere Arbeiten sind erforderlich, um festzustellen, welche Auswirkungen diese Ergebnisse auf die Behandlung haben könnten.