Eine ganz neue Sicht auf CB2

Die Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 sind Schlüsselkomponenten des menschlichen Endocannabinoidsystems, eines biologischen Netzwerks, das an der Regulierung physiologischer und kognitiver Prozesse beteiligt ist. NIDA-finanzierte Wissenschaftler haben kürzlich die Kristallstruktur des CB1-Rezeptors identifiziert und verstehen, wie er das System moduliert. CB1, das im gesamten Zentralnervensystem weit verbreitet ist, kann durch einige natürlich vorkommende Cannabinoide oder durch die Verwendung von Cannabis und verwandten synthetischen Verbindungen aktiviert werden, was zu dem mit Marihuana verbundenen „High“ führt. Vor einigen Jahren wurde CB1 in Medikamenten verwendet, um den Appetit zu unterdrücken, aber dieser Ansatz hatte nur begrenzten Erfolg und wurde wegen schwieriger Nebenwirkungen vom Markt genommen.

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Grafik zeigt verschiedene Funktionen von CB1- und CB2-Rezeptoren. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Liu

Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Liu

Grafik zeigt verschiedene Funktionen von CB1- und CB2-Rezeptoren.

Im Gegensatz dazu wird CB2 hauptsächlich im Immunsystem (in geringerem Maße im Zentralnervensystem) exprimiert und erzeugt keine psychotrope Reaktion. Infolgedessen zeichnet sich CB2 als potenzielles therapeutisches Ziel für die Behandlung von entzündlichen und neuropathischen Schmerzen ab. Es teilt jedoch viele der gleichen genetischen Merkmale wie CB1, so dass es für Wissenschaftler eine Herausforderung war, zu beschreiben, wie jeder einzelne individuell arbeitet, um seine Wirkungen zu erzeugen, was es schwierig macht, Medikamente zu entwickeln, die CB2 effektiv aktivieren können.

Ein weiteres NIDA-finanziertes Papier, das gerade von derselben Gruppe in Cell veröffentlicht wurde, zeigt, wie kleine Moleküle CB2 anders beeinflussen als CB1. Die Forscher identifizierten nicht nur die Kristallstruktur des CB2-Rezeptors, sondern fanden auch einige unterschiedliche Eigenschaften zwischen CB1 und CB2 in den winzigen Räumen, in denen Chemikalien aneinander binden. Darüber hinaus zeigte die Studie einen molekularen Mechanismus, der für die CB2-Aktivierung entscheidend ist. Diese Ergebnisse führen neue Prinzipien ein, die ein selektiveres Wirkstoffdesign ermöglichen, neue Hoffnung für das therapeutische Potenzial von CB2 bringen und eine wichtige Erkenntnis für unser Verständnis des Endocannabinoidsystems darstellen.

Die Studie wurde vom National Institute on Drug Abuse (NIDA) finanziert. NIDA ist Teil der National Institutes of Health.

Eine Kopie des in Cell veröffentlichten Papiers finden Sie unter Kristallstruktur des menschlichen Cannabinoidrezeptors CB2.

Weitere Informationen zu Marihuana und Cannabinoiden finden Sie unter: Drug Facts: Marihuana als Medizin.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die NIDA Pressestelle unter [email protected] oder 301-443-6245. Folgen Sie NIDA auf Twitter und Facebook.

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