Zusammenfassung Es besteht eine Kontroverse über die Wirkungsweise von Chlorhexidin bei der Plaquehemmung. In dieser Studie wurde versucht festzustellen, ob ein orales Reservoir an Chlorhexidin für die Plaquehemmung erforderlich ist. Das Plaquewachstum auf dem Zahnschmelz unter dem Einfluss von topisch appliziertem oder gespültem Chlorhexidin wurde engmaschig durch klinisches Scoring, Bakterienkultivierung und Rasterelektronenmikroskopie überwacht. So trugen 3 Probanden abnehmbare Acrylgeräte mit Emaileinsätzen. Im ersten Regime wurden die Einsätze auf einer Seite der Geräte 14 Tage lang zweimal täglich 0,2% Chlorhexidin und auf der anderen Seite 1 min lang Wasser ausgesetzt. Im zweiten Regime wurden die Probanden 14 Tage lang zweimal täglich mit 0,2% Chlorhexidin gespült min mit den Geräten in situ. Die Ergebnisse zeigten, dass das mit den 3 Untersuchungsmethoden bewertete Plaquewachstum bei mit Chlorhexidin behandelten Einsätzen im Vergleich zu wasserbehandelten Proben sehr gering war. Wichtig ist, dass Einsätze, die topisch oder durch Spülen mit Chlorhexidin behandelt wurden, durch keine Bewertungsmethode unterschieden werden konnten. Es wird gefolgert, dass Chlorhexidin eine Plaquehemmung infolge einer sofortigen bakteriziden Wirkung während der Anwendungszeit und einer verlängerten bakteriostatischen Wirkung infolge Adsorption an der mit Pellets beschichteten Schmelzoberfläche erreicht. In Übereinstimmung mit anderen klinischen Studien ist es offensichtlich, dass ein progressiv desorbierendes orales Reservoir an Antiseptikum nicht der Mechanismus ist, durch den Chlorhexidin eine Plaquehemmung der Zähne erreicht.