Auch als ‚Overchoice‘ bezeichnet, tritt das Phänomen der Choice Overload auf, wenn den Verbrauchern zu viele Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Overchoice wurde mit Unzufriedenheit in Verbindung gebracht (Schwartz, 2004), Entscheidungsmüdigkeit, die mit der Standardoption einhergeht, sowie Wahlaufschub — Vermeidung einer Entscheidung insgesamt, z. B. kein Produkt zu kaufen (Iyengar & Lepper, 2000). Viele verschiedene Faktoren können zu einer wahrgenommenen Auswahlüberlastung beitragen, einschließlich der Anzahl der Optionen und Attribute, Zeitbeschränkungen, Entscheidungsverantwortlichkeit, Ausrichtbarkeit und Komplementarität der Optionen, Unsicherheit der Verbraucherpräferenzen, unter anderen Faktoren (Chernev et al., 2015).
Choice overload kann durch Vereinfachung von Choice Attributen oder der Anzahl der verfügbaren Optionen entgegengewirkt werden (Johnson et al., 2012). Einige Studien zu Konsumgütern legen jedoch nahe, dass paradoxerweise eine größere Auswahl in Produktbereichen geboten werden sollte, in denen sich die Menschen eher unwissend fühlen (z. wein), während in Bereichen, in denen sich die Menschen eher sachkundig fühlen, weniger Auswahl geboten werden sollte (z. B. alkoholfreie Getränke) (Hadar & Sood, 2014).
Tschernew, A., Böckenholt, U., & Goodman, J. (2015). Choice Overload: Eine konzeptionelle Überprüfung und Metaanalyse. Zeitschrift für Verbraucherpsychologie, 25 (2), 333-358.
Hadar, L., & Sood, S. (2014). Wenn Wissen demotivierend ist: Subjektives Wissen und Wahlüberlastung. Psychologische Wissenschaft, 25 (9), 1739-1747.
Iyengar, S., & Lepper, M. (2000). Wenn Entscheidungen demotivierend sind: Kann man sich zu viel Gutes wünschen? Zeitschrift für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie, 79, 995-1006.
Johnson, E. J., Shu, S. B., Dellaert, B. G.C., Fox, C. R., Goldstein, D. G., Häubl, G., Larrick, R. P., Payne, J. W., Peters, E., Schkade, D., Wansink, B., & Weber, E. U. (2012), Jenseits von Nudges: Werkzeuge einer Wahlarchitektur, Marketing Letters, 23, 487-504.
Schwartz, B. (2004). Das Paradox der Wahl: Warum mehr weniger ist. In: Ecco.