Büsingen am Hochrhein

Büsingen am Hochrhein ist eine deutsche Stadt, die vollständig vom Schweizer Kanton Schaffhausen und südlich des Rheins von den Kantonen Zürich und Thurgau umgeben ist. Es hat eine Bevölkerung von etwa 1.450 Einwohnern.

Seit dem frühen 19.Jahrhundert ist die Exklave durch einen schmalen Landstreifen von etwa 700 m an ihrer schmalsten Stelle vom Rest Deutschlands getrennt und enthält die Schweizer Siedlung Dörflingen. Büsingen gehört zum Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg. Wirtschaftlich gehört es zum Schweizer Zollgebiet. Seit dem Beitritt der Schweiz zum Schengen-Raum 2008/2009 gibt es keine Grenzkontrollen mehr zwischen der Schweiz und Büsingen oder dem restlichen Deutschland. Büsingen wird im Sommer sowohl von deutschen als auch von schweizer Besuchern aus der ganzen Region wegen seiner Erholungsgebiete entlang des Rheins als Urlaubsziel angesehen. Die Stadt ist auch die Heimat des European Nazarene College, einer großen (für die Stadt) Bibelschule mit internationalem Fokus.

Geschichte

Zwischen 1694 und 1728 wurde Büsingen aufgrund von Kriegen und Kämpfen zwischen Schaffhausen und den Österreichern zu einer Exklave auf Schaffhauser Gebiet. Im Jahre 1835 wurde Büsingen Teil des deutschen Zollgebietes. 1895 erklärte sich die Schweiz bereit, den Büsinger Bauern den Verkauf ihrer Produkte in der Schweiz zu ermöglichen. Dieser Warenaustausch funktionierte auch während des Ersten Weltkriegs – in beide Richtungen. 1918 fand in Büsingen eine Volksabstimmung statt, bei der sich 96% der Stimmberechtigten für den Beitritt zur Schweiz entschieden. Dies geschah jedoch nie, da die Schweiz im Gegenzug nichts Passendes anbieten konnte und Büsingen seitdem eine Exklave Deutschlands blieb.

Die Exklave Büsingen wurde 1967 durch Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz formell festgelegt. Gleichzeitig wurde die deutsche Exklave Verenahof, bestehend aus nur drei Häusern und weniger als einem Dutzend Menschen, Teil der Schweiz.

Seit dem Beitritt der Schweiz zum Schengen-Raum 2008/2009 gibt es keine Grenzkontrollen mehr zwischen der Schweiz und Büsingen oder dem restlichen Deutschland. Büsingen wird im Sommer sowohl von deutschen als auch von schweizer Besuchern aus der ganzen Region wegen seiner Erholungsgebiete entlang des Rheins als Urlaubsziel geschätzt.

Die Stadt ist auch die Heimat des European Nazarene College, einer großen (für die Stadt) Bibelschule mit internationaler Ausrichtung.

Formal ist der Euro das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in Büsingen, aber auch im Alltag ist der Schweizer Franken beliebt. Aufgrund seiner ungewöhnlichen geografischen Lage

nutzt es öffentliche Dienste aus beiden Ländern, darunter öffentliche Verkehrsmittel, Post- und Telefondienste, die nebeneinander betrieben werden. Um einen Brief nach Büsingen zu senden, kann man ihn entweder mit einer Schweizer oder einer deutschen Postleitzahl senden. Einwohner von Büsingen sind telefonisch entweder über eine deutsche Nummer (mit der Vorwahl +49 7734) oder eine Schweizer Nummer (mit der Vorwahl +41 52) erreichbar.

Deutsche, die seit mehr als 10 Jahren in Büsingen registriert sind, heißen Alt Büsinger und erhalten einen anerkannten Sonderstatus ähnlich dem Schweizer Bürgerrecht. Alle Büsinger dürfen in der Schweiz Immobilien erwerben oder arbeiten, auch wenn sie nicht die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen.

In Notfällen kann sowohl die schweizerische als auch die deutsche Polizei gerufen werden, wobei die Schweizer, die näher sind, in der Regel schneller ankommen. Im Falle eines Durchsuchungsbefehls müssen sowohl deutsche als auch schweizerische Beamte anwesend sein.

Nach dem Besuch der Grundschule in Büsingen können Kinder ihre Ausbildung in der Schweiz oder in Deutschland fortsetzen. Rund 70% gehen in der Schweiz zur Schule.

Der FC Büsingen spielt als einzige deutsche Mannschaft in der Swiss Football League.

Im Gegensatz zum Rest Deutschlands war die Enklave nicht Teil der Schengen-Zone. Dies änderte sich mit der vollständigen Umsetzung des Schengener Abkommens durch die Schweiz am 12.Dezember 2008.

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